WATCH TV (VÖ: 08.07.2011)

Jahrelang hat Josh Ottum getextet und komponiert, experimentiert, Klänge ebenso erkundet wie sich selbst, bevor sein zweites Album „Watch TV“ endlich fertig gestellt war. Lied für Lied wurde es zwischen 2007 und 2010 in Richard Swifts National Freedom Studio in Cottage Grove/Oregon und in Casey Fouberts Metal Campin Enatai/Washington aufgenommen. Josh hat sich bewusst für eingängige Melodien im Kontrast zu komplizierten Arrangements entschieden. 

Die Mischung aus Banalem und Genialem, aus höchster Studioqualität und GarageBand-Sounds, aus melodischer Naivität und kompositorischer Komplexität, Klischee und Ausdruck ist das Markenzeichen Josh Ottums. Was kann sich hinter dem scheinbar Einfachen, leicht Verständlichen verbergen? Welche Emotion kann ein Sound auslösen, obwohl er fast schon wie ein Klischee klingt? Und was haben unsere eigenen Gefühle und unser eigenes Leben mit den durchgekauten Klischees der Pop-Musik zu tun?

Josh Ottum’s Musik ist der leicht überdrehte Soundtrack zu vielen kleinen Film-Episoden: Die warmen Klänge eines Samstagmorgens am dunklen Pazifik im Nordwesten der USA. Die Klaviermusik, die unsere Eltern gespielt haben, als ein großes Essen an Thanksgiving vorbereitet wurde. Die Vorfreude beim Shoppen und die Leere und Enttäuschung, sobald das begehrte Ding erstanden ist. Der aus dem Blick gleitende Horizont, während der Flieger sich den sonnigen Vororten im Orange County zuwendet. Das Risiko, dem eigenen Herzen zu folgen, wenn ein anderes darüber zerbrechen könnte. Die banale Abwesenheit jedes Risikos bei einer weiteren langen Nacht vor der Glotze. Das alles ist natürlich mindestens ebenso wichtig wie die konzeptuelle und kompositorische Struktur des Albums. 

 

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