Junior High

Junior High (VÖ: 20.04.2012)

Herbst 2010: Michael Deakers und Josh Ottum sitzen bei Bier und Burritos zusammen in dem kleinen Strandörtchen Leucadia, in Kalifornien. Eine laue Briese weht vom Pazifischen Ozean rüber und weckt Erinnerungen an idyllische Kindheitstage in San Diego. Die beiden verspüren den Drang zu Michael nach Hause zu eilen und unverzüglich ein Stück zu schreiben: "D.O.P.E.". Die ganze folgende Woche hörten sie sich den Song rund 50 Mal am Tag an, und ahnten, dass sie einer ganz besonderen Sache auf der Spur waren. Wie im Fieberwahn schrieben und produzierten sie die nächsten Monate, was schließlich Junior High werden sollte, ihr Debütalbum. Junior High feiert die Klang- und Gefühlswelten, die untrennbar verknüpft sind mit dem Auftauchen des Synthesizers in den 1980er Jahren, mit der Wärme und Nostalgie der pastellfarbenen Windjacke, mit Segelbooten und mit der positiven Schwärmerei ohne Wenn und Aber.

Deakers und Ottum haben übrigens beide eine große Schwester. Und wie das so ist mit der Großen Schwester, sie setzt den kleinen Bruder direkt oder indirekt ihrer Musik aus; und in den 80ern prallten da in wunderbarer Weise athletische Sentimentalität, gnadenlose Grooves und die technologischen Errungenschaften des digitalen Zeitalters aufeinander: Whitney Houston, die Pointer Sisters, Prince, der Soundtrack zu St. Elmo's Fire... nur ein paar Beispiele von Audiokassetten, die von den Junior Highs durchgenudelt wurden. 

Nicht, dass jetzt jemand auf den Gedanken kommen soll, Junior High wären von Gestern, aber ihre Songs umspannen schon eine ganze Menge an Einflüssen aus den unterschiedlichsten Epochen der Popgeschichte. "My Number One" wartet mit einem Roy-Orbison-artigen Nach-Refrain auf; "Shufflin' the Cards" weckt Erinnerungen an Steely Dan und M.I.A.; und der hymnische Ohrwurm "PSA", die Singleauskopplung, verneigt sich vor Michael Jackson und Filmkomponisten wie Harold Faltermeyer oder Giorgio Moroder. In unsere Zeit, die unter Ironie und emotionaler Distanz ächzt, da sind Junior High mit ihrer ehrlichen, eingängigen und äußerst tanzbaren Musik eine erfrischende Brise. Das ist Musik, die aus dem Bauch heraus produziert wurde. Und dieses Bauchgefühl sagt, "stell Dir einfach vor, Du seist 13, und Du bist alleine in Deinem Zimmer, und Du tanzt vor dem Spiegel!"

Vor Junior High waren Deakers und Ottum als Solokünstler erfolgreich. Deakers' Arbeit als Produzent führte zu diversen Remix-Aufträgen, er war aber auch für TV- und Filmproduktionen gefragt. Ottum hat bereits zwei Alben auf Tapete Records veröffentlicht, er hat mehrere Amerika- und Europatouren hinter sich, seine Songs waren bei Mad Men zu hören, im National Public Radio und auf MTV. Wenn das Meiste von Junior High in einem höchst kreativen Rausch von Songwriting und Aufnahmen der beiden entstanden ist, so haben sie doch auch zwei hochkarätige Gäste aus L.A. eingeladen, nämlich John Wood (The Black Keys, Sebastian Tellier) und Frank Lenz (Richard Swift, Jesca Hoop). Und mit einem Doppel-Keyboardständer, zwei Gitarren und einer glänzend schwarzen Keytar unterm Arm, sowie einem Schlagzeuger im Schlepptau, werden Junior High eine Hand voll exklusiver Auftritte in Südkalifornien spielen, bevor sie dann im Sommer 2012 auf große Europatour aufbrechen werden.

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