Montag

Sender (VÖ: 17.5.2005)

Ihre Suche nach der Identität wird lauter.

Zwei Jahre nach ihrem Debütalbum „Gefallen“ hat sich die Hamburger Band Mon)tag auf den Purismus einer 3er Konstellation zurückbesonnen. So wurde aus leiser Reflexion laute Expression der Sinnfrage, zu deren Beantwortung Mon)tag neue Motivation sendet. Musikalisch kommt „Sender“ erheblich direkter und kantiger daher als der Erstling, ohne jedoch dem Faible für gesunden Pathos und Popappeal abzuschwören. Alle Songs entstanden in klassischer Trio-Besetzung. Julian Friedrich, Dominik Pobot und Jan Ostendorf haben es geschafft, ihr zweites Album komplett in Eigenregie zu produzieren und aufzunehmen und damit ein deutliches Statement zum Thema künstlerische Selbstbestimmung abzugeben.Sprachlich sitzt man bewusst auf zwei Stühlen, aber nie dazwischen. Zum einen auf dem bequemen Sessel der einfachen Worte und gleichzeitig auf dem Klappstuhl deutschen Neusinns. Eine unbequeme Position. Doch Worte, die oft erst beim zweiten Hören oder Lesen ihren eigentlichen Sinn erklären, treffen das überseeisch geprägte, heimische Ohr weich und dennoch deutsch.

Die Suche geht also weiter und hat mit „Sender“ eine neue Ebene erreicht. Und eben dieses Streben bleibt Motor für das musikalische Schaffen von Mon)tag. Wir hoffen, dass die Band nicht allzu schnell findet, wonach sie sucht...