Im Museum der eigenen Irrtümer (VÖ: 15.10.2021)

Wenn Tür und Angel sich in diesen flachen Zeiten gute Nacht sagen, ist eigentlich schon alles gesagt: „Egal, was kommt / egal, was ist.“

Um die Müdigkeit nicht überhand nehmen zu lassen, sondern ihr gepflegt ein Bein zu stellen, haben Strizi Streuner und Kevin „Click“ Hamann sich zusammengefunden, wo und als man sich nicht treffen durfte. Elf Lieder später ist heute und das „Museum der eigenen Irrtümer“ hat seine Flügeltüren weit geöffnet. Ob Du es nun tatsächlich mit deinen Sandalen betreten darfst oder ob Du nur eine virtuelle Führung durch einen übellaunigen Protoroboter erhältst, ist vollkommen gleich.

Schließlich sind wir doch alle nur „zu blöd für die Reparatur“. Keine großen Gesten unter der Mütze und doch viel mehr als nur Skizzen. Bei den Zutaten kann ja nur was Gutes rauskommen: wenn sich zwei der umtriebigsten und spannendsten Pop-Künstler hierzulande wieder zusammentun. Endlich wieder mal ein ALBUM, dass die Menschheit eben als ALBUM hören sollte, unaufgeregt und ohne Single-Hit-Zwang, eindeutig in Heimarbeit entstanden, ohne dass sich je der Eindruck von Bauernmalerei einstellt. Melodien und Zeilen, die durch ihre Direktheit niemanden unberührt lassen.

„Wenn einer nirgends hinwill“, kann er immer noch ein Hummelhotel konstruieren oder mit einer Flasche Bier auf der Holzbank am Ende der Welt sitzen und somit weitaus vernünftiger handeln als achtundneunzigkommasieben Prozent seiner Artgenossen, so viel ist sicher.

R. Engler

 

Just For Fun, das sind Kevin „Otter“ Hamann (ClickClickDecker) und Johannes „Skinny Joe“ Rögner (Frittenbude). Die beiden kennen sich über gemeinsame Touren mit Bands, in denen sie im letzten Jahrzehnt spiel(t)en. Schnell fanden sie heraus, dass sie eine ähnliche Leidenschaft für Schrubbel-/Lofi-/Hip-Hop-Indie-Kram haben und auch über die Musik hinaus vieles einfach matchte. Aus Austausch und gemeinsamer Schwärmerei für Lofi-Beats mit Akustikgitarre, wurde dann ziemlich schnell über den digital postalischen Weg ein Austausch von musikalischen Skizzen und gesprochenem / gesungenem Wort. Daraus entwickelten sich gemeinsame Ausflüge nach Nordfriesland, zum gemeinsamen Kochen, Deichwanderungen und eben auch um zusammen zu musizieren. So entdeckte man dann auch schnell die Liebe für Whiskey-Abende mit kontrolliertem Kontrollverlust.

2015 ist bereits ein Album der beiden unter dem Namen Lama L.A. erschienen. Daraus wurde ein paar Jahre später Just For Fun. Warum die Änderung? „Just For Fun, weil wir uns frei machen wollten von Erfolgsdruck, Erwartungen und dem ewigen Tanz um die Aufmerksamkeit des Publikums. Es ist eine Platte für uns beide, die wir aber auch gerne mit anderen teilen wollen.“

 

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